Montag, 18. Juli 2011

Musiktipps

- Zucker! und sehr gut: Alvin Zealot - zum Beispiel The Wolf

- kantig, gutes Songwriting: Pamela Méndez - zum Beispiel MakeUp

- the woman who did it all before: Björk - zum Beispiel Bachelorette

- rau, lyrisch: David Gray - zum Beispiel Draw the line

- tight und dann diese Moves!: Janelle Monae - zum Beispiel Tightrope

- gebt dem Mann einen Plattenvertrag!: George Vaine - zum Beispiel Pitchin' my tenement

- eines der besten Konzerte das ich gesehen habe war von: Oy - zum Beispiel Tooth

- niemand kann ihm das Wasser reichen: Peter Fox - zum Beispiel Kopf verloren

- und noch was für die Jazzliebhaber: Malcolm Braff - zum Beispiel yay




Mittwoch, 6. Oktober 2010

Damals, 1998.

Ich liege unter einem Bett in Zürich-Nord.
Langsam aber sicher sammelt sich der Staub um mich an und auch sonst ist es in diesem Zimmer nicht besonders ordentlich. Wenn ich mich anstrenge, sehe ich ein ganz kleines bisschen das Fenster und die dahinterliegende Aussicht auf die Stadt.
Wie lange ich schon dort liege, weiss ich nicht. Zeitgefühl besitze ich keines, eigentlich besitze ich gar keine Gefühle. Verschlossen wie ich bin, gebe ich anfangs nur Äusserlichkeiten preis.


Ich bin ziemlich genau 12 Jahre alt und komme aus London. Geboren wurde ich wahrscheinlich in der Nähe dieser Stadt, ganz genau wissen tue ich es nicht. Zum Leben erwacht bin ich nämlich erst, als mich eine nicht mehr ganz so junge Frau öffnete und meinen Inhalt in Bewegung setzte. Immer und immer wieder drehte sich dieser Teil von mir, manchmal wurde ich gestoppt oder stundenlang nicht mehr beachtet, obwohl ich schon nicht mehr drehte.

Ich versteckte nichts, ich war nie für Überraschungen gut.
Dies ging eine Zeit lang so und irgendwann wurde ich vollständig auf die Seite gelegt. Um mich herum waren viele die mir sehr ähnelten und doch sahen wir alle anders aus. Ein paar lagen wie ich stumm und unberührt da, andere wurden immer mal wieder herausgenommen, entzweit und teilweise in ein komisches Ding gelegt.
Mir geschah das nicht mehr, bis auf den Tag als ich mich in einer Kartonschachtel und etwas später wieder zwischen Meinesgleichen fand. Eines Tages, ohne irgendwelcher Vorwarnung, wurde ich wieder benutzt. Fast täglich. Wenn ich mal in dem Ding war, blieb ich sehr lange darin. Ein bisschen alt wie ich war hatte ich ein paar Kratzer, doch ansonsten drehte ich einwandfrei. Der eine Teil von mir drehte sich, der andere wurde eingehend studiert. Soviel ich sehen konnte, nicht von der Frau die mich in London zum Leben erweckte, sondern von einer jüngeren, welche der älteren aber etwas ähnelte. Eines Abends sah ich die Frau aus London jedoch wieder. Sie sass auf dem Bett, ich drehte wieder einmal und da hörte ich sie zu der Jüngeren sagen: "Lustig dass du mir jetzt dieses Lied vorspielst, das habe ich damals in London nonstopp gehört. Zuerst im Radio und danach bin ich in einen Plattenladen gegangen, obwohl ich weder Band noch Liedtitel kannte. Weisst du, wie ich es dem Verkäufer erklärt habe welches Lied ich meinte? Ich sagte: A young man, who you hardly understand sings in it. It is both varied and monotonic and he sings about sleeping around the clock, i think... Can you help me?" Der Verkäufer konnte es und so kam ich in ihren Besitz und erwachte zum Leben.
Das weiss ich jetzt, aber warum ich in diesem Moment unter einem Bett in Zürich-Nord liege, kann ich mir nicht erklären. Irgendwie spüre ich aber, dass ich mich bald wieder drehen werde.

Montag, 4. Oktober 2010

Was ist In?

Heutzutage ist es ja in Kleider oder Fotos mit einem retroianischen* Touch zu versehen. Die Kids laufen mit Haarbändern aus den 70ern herum, die Fotos werden so bearbeitet als wären sie 1969 auf der Wiese des Woodstockfestivals geknipst worden und die Zimmer werden mit Möbeln von 1950 eingerichtet. Finde ich (ausser den Haarbändern) alles nicht schlimm.
Schlimm finde ich, wenn ich jemandem stolz erzähle dass ich einen Tag zuvor zum ersten Mal geskypt habe (probiert dieses Wort auf Schweizerdeutsch zu sagen, echt schwierig!), man mit meinem Handy nur telefonieren und smslen kann und ich immer noch CD's kaufe. Dann wird man komisch angeschaut und ist überhaupt nicht mehr in, obwohl retroer** kann man nicht mehr sein, oder? Meine Frage: Ist es nur in, wenn man altmodisch und neumodisch zugleich ist? Also retro bei Gewand und Möblierung, aber auf dem neusten Stand mit Apps, Skype, iPad, Twitter und Navi?
Wenn ich dann noch so beiläufig erwähne, dass ich momentan aus erfindlichen Gründen keine Internetverbindung zu Hause habe, wird man nochmals komisch angeschaut und Fragen wie "Was machst du denn wenn du zu Hause bist, du hast ja nicht einmal einen Fernseher!" folgen.
Meine Antwort bei schlechter Laune: "Ja ich rege mich amigs auch auf, aber generell hat man dann mehr Zeit für anderes, zum Beispiel putzen, mit Grosmami telefonieren oder Rechnungen ablegen."
Meine Antwort bei guter Laune: "Ich hacke Holz für den Ofen, füttere meine Brieftaube Gundula und leere das Plumpsklo."
Dabei denke ich: "Wer von uns ist jetzt retro, hä? In your face."




*,**: Wer sich durch meine Worterfindungen gestört fühlen sollte, schreibt mir ein Mail an linnypost@hotmail.com. Wird aber nur während den gängigen Bürozeiten gecheckt.

Samstag, 25. September 2010

Track #2

Da ich dem weiblichen Geschlecht angehöre, erfülle ich ziemlich viele Klischees der Frauen (nicht alle! Ich hasse Schuhe kaufen.). Ja ich rede viel, ja ich trinke gsprützte Wiisse, ja ich finde Johnny Depp heiss. Und ich kann auch stundenlang ein und dasselbe Lied hören. Und zwar immer wieder. Ich kanns dann ganz schnell auswendig und weiss wo das Schlagzeug einsetzt und wie die einzelnen Wörter des Textes betont werden. Es fühlt sich an wie eine neue Liebe.
Und dann kommt aber der Zeitpunkt, wo man es nicht mehr hören kann. Einfach weil es irgendwann genug ist (ist wie bei Schoggi), oder weil man das Lied vergisst.
Dies ist bei mir zum Glück noch nicht eingetroffen und so höre ich seit drei Tagen mehr oder weniger das gleiche Stück.
Es ist perfekt dieses Lied. Es ist melancholisch, aufmüpfig, langweilig, eintönig und vielfältig zu gleich. Man kann sich dazu bewegen und aber auch gar nichts tun.
Es heisst:
Alejandro von Lady Gaga.
Scherz.

Nein, das Lied heisst: Sleep the Clock around von Belle and Sebastian.
Es ist auf der Platte The boy with de arab strap das zweite Stück und das ist auch schon alles was ich darüber weiss.
Ich kenne die Band nicht und will sie gar nicht kennen. Ich google sie nicht, ich spreche mit niemandem über diese Band. Ich habe für diesen Blog zum ersten Mal den Liedtext gelesen, weil der Junge nun mal sehr nuschelt.
Ich getraue mich nämlich gar nicht, mich über diese Band zu informieren. Ich könnte ja Dinge entdecken die der Perfektion dieses Liedes schaden. Vielleicht lese ich dann irgendwo, dass die Musiker Hello Kitty mögen, Latte Macchiato trinken und ausserdem Bush wählten. Oder viel schlimmer: Sie leben nicht mehr oder sie sind DJ's geworden.
Ich will mir das alles gar nicht ausmalen. Darum renne ich lieber zum Plattenspieler, lasse die Nadel nochmals auf den zweiten Track runterfahren und feiere unwissend meine neue Liebe.

Montag, 20. September 2010

Verbalitäten

Eine Sammlung der besten Sätze oder Wörter die mir in der letzten Woche begegnet sind:


1. "Ich bin am Möps aluege. Also d Hünd, meini."

2. "Das bei dir klingt wirklich nach Chaos. Du kannst also auch gerne mal bei mir übernachten, wenn es bei dir zu ungemütlich ist. Ich geb dir dann noch den Pilzspray."

3. Das Wort Katzenkistli aus dem Munde eines Baslers.

4. "(..) De Javier Bardem? Die Sau bechunt es Chind vo de Penelope Cruz. Also umgekehrt. Aber… ICH wott sis Chind."

5. Das Wort Stadttaxi aus dem Munde eines Sankt Gallers.

6. "Dafür bist du zu alt, Lena." (Auf die Frage, ob mir ein Piercing im Gesicht stehen würde.)

7. "Giraffen sind nämlich Pferde die sich als Kran verkleiden."

8. Ich: "Kochen wir zusammen?" Er: "Nein, ich bin nervös. Aber ich habe einen riesen Käse gekauft, lueg!"

Donnerstag, 16. September 2010

IN & OUT

Um euch ranzuhalten, heute ein kurzer, knackiger Blog und zwar eine Auflistung meiner derzeitigen IN&OUTS:



IN:


-in Pausen mit Mitarbeitern die Sekunden der peinlichen Stille zählen
- der Ausgang in Sankt Gallen (für zwei verschiedene Clubs 5 Franken ausgegeben und die DJs wussten was sie taten)
-Nachtspaziergänge
-Model für Coiffeursalon sein
-Victor Hofstetters Musik
-immer wieder: Balkonien
-gratis Theaterpremieren beisitzen können



OUT:

-in sehr fremden WGs Fenster zerstören
-der Musikstil Elektronica (bitte um Aufklärung was das sein sollte. Mischung zwischen Liftmusik und Katy Perry ohne Gesang?*)
-kaputter Gameboy
-Wein aus Tetrapackung

*A propos Katy Perry: http://www.youtube.com/watch?v=lm_n3hg-Gbg&feature=related

Montag, 13. September 2010

Zmorgen

Zack! Ich bin zurück und werde nun wieder anfangen zu bloggen.
Warum?
1. Ich wurde, und dies innerhalb von kürzester Zeit, von drei verschiedenen Seiten darum gebeten.
2. Weil ich die Badewanne geputzt habe (okay, ich wars nicht, aber sie ist sauber) und nicht von heute auf morgen Rockstar werden kann (heisse ja nicht Meyer-Landrut). Diesen Punkt muss man nicht unbedingt verstehen.
3. Ich bin es dem Internet schuldig, weil es nach zwei langen Tagen wieder da ist und sich mir zur Verfügung stellt.
4. Weil ich es sehr angebracht finde, den Montagmorgen im Büro bloggend zu beginnen. Stärkt die Arbeitsmoral und so.
5. Bloggen ist geile Scheisse.

Warum ich damals vor einem Jahr damit aufgehört habe, erscheint mir unerklärlich. Es ist ja nicht so, dass ich nie mehr ans bloggen gedacht habe, im Gegenteil, aber entweder habe ich die Textideen sofort wieder vergessen oder sie landeten auf dem Stammtisch oder im Chübel.
Ist ja eigentlich egal, weil ich ja wieder zurück bin! Juhui.
Ich hoffe natürlich, dass ich durch dieses Jahr Pause nicht meine zahlreiche Leserschaft verloren habe, sie mir weiter folgen wird und mir vielleicht bei einem Durchhänger eins tätscht mit den Worten: "Vergiss nicht, dein Name ist nicht Meyer-Landrut, also hau wieder in die Tasten."
Ich wünsche euch einen wunderschönen Montag und bis ganz bald.
Eure Linny